24.04.2016 | Leichtathletik

Aufbaumeeting Schwechat / 32. Waidhofner Stadtlauf (23.04.2016)

Livia Wurzer gewinnt ihre Altersklasse

Was für ein Samstag!
Ein Samstag zum Strahlen, zum Freuen, zum Genießen, zum Jubeln, zum glücklich Sein, zum einander Umarmen…
Um also nicht ganz ins Schwelgerische zu verfallen, möchte ich es heute mit TOCOTRONIC halten: "Ich will für dich nüchtern bleiben, unaufhörlich Berichte schreiben!" Also gut, zumindest ein diesbezüglicher Versuch soll es werden…

6 Athletinnen und 1 Athlet von Klaus Vogls Trainingsgruppe sowie auch der Trainer selbst waren an zwei verschiedenen Orten im Einsatz. Mit dankenswerter Unterstützung des Co-Betreuers Bernhard Wurzer machten sich Elisa Etlinger, Hannah Labenbacher, Sarah Tröscher, Viola Wurzer und Michael Weingartner auf nach Schwechat, um dort nach dem einen oder anderen ÖM-U16-Limit zu greifen. Gleich zu Beginn zeigte Michael, welch hervorragender Wettkampftyp er ist, tat er sich im Training doch mit dem 600g-Speer (um 50% schwerer als der Speer im Vorjahr!) noch nicht ganz so leicht. Gleich im 1. Versuch schleuderte er das Wurfgerät mit 38,35m klar über die geforderte 36m-Limitmarke. Ein Wurf vielleicht sogar über 40m war dann leider knapp übertreten. Sonst machte sich dann auch nachlassende Kraft und Koordination bemerkbar und ließ keine Steigerung mehr zu. Drei Würfe über 36m können sich aber auf jeden Fall sehen lassen.
Bei den Mädchen überzeugten Hanni und Elisa mit 28m-Würfen (2x pB!) und setzten somit ebenfalls noch einiges auf ihre Trainingsleistungen drauf. Sehr zufrieden konnten sie sich so den 300mHü widmen, wo Hanni in der unmittelbaren Startvorbereitung stark mit ihrer Psyche zu kämpfen hatte und in der Folge wohl einen Sieg über sich selbst feierte, der leider durch einen Kniefall an der letzten Hürde getrübt wurde. Anscheinend war sie zu sehr hingerissen von Violas Leistung, - ups, "nüchtern bleiben", ich hab gewusst, ich schaffs nicht… - die durch einen druckvollen Lauf von Beginn an in 50,08 gleich eine sehr ansprechende, aber auch ganz einfach erwartbare, Leistung hinknallte. Limit um fast 3 Sekunden unterboten! Hinter ihr sicherte sich Sarah mit "kraumpaden" (Anm:: schlechten, nicht flüssigen) Hürdenüberquerungen ebenfalls die ÖM-Startberechtigung (52,35). Dies sollte ihr für die kommenden Aufgaben wieder einiges an zusätzlichem Selbstvertrauen geben. Hanni konnte den Anschluss an Sarah leider aufgrund des Sturzes nicht halten und wurde so noch von Elisa überholt, die ihre pB aus dem Vorjahr klar verbesserte und so auch sehr zufrieden sein durfte!
Trainer Klaus befand sich indes in der Vorbereitung auf die hoffentlich erfolgreiche Titelverteidigung beim Waidhofner Stadtlauf, seinem selbst erklärten Lieblingslauf und wusste von all den Erfolgen seiner Schützlinge noch nichts. Im U12-Lauf zeigte ihm "seine" Athletin Livia Wurzer bereits, wie er das am besten angehen sollte. Sie gewann souverän und zeigte sich vor allem auch gleich am Start sehr abgebrüht! Zwei gleichmäßige Runden zeugen zudem von einer sehr guten Renneinteilung!
Elisa Geister durfte sich schon über die klassische Stadtlaufrunde versuchen und erkämpfte Platz 3 in ihrer Klasse, auch wenn es heute nicht ganz ihr Tag war.
Im Hauptlauf wartete mit Triathlon-Profi Paul Ruttmann, Stadtlaufsieger 2013 Michael Berger und dem oberösterreichischen Topläufer Stefan Aichinger starke Konkurrenz auf Klaus. Schon seit mehreren Jahren hatte es keine derartige Niveaudichte an der Spitze gegeben. Nach sehr schnellem Beginn bergab wusste Klaus bereits nach dem ersten Bad-Berg, dass es heute endlich wieder so lief, wie er sich das vorstellt. Dynamisch, mit voller Spannung, spielerisch, leicht, fliegend und einfach zum Genießen. Der Durchlauf durch das Schloss sowie der Bad-Berg hinauf waren jede Runde ein Erlebnis. Ab der dritten Runde war es dann nur mehr ein Duell an der Spitze, Klaus suchte als Frontrunner seinen Weg durch die Überrundeten und merkte immer wieder, wie eine kleine Lücke zu Ruttmann entstand. Am steilen Badanstieg in der letzten Runde fiel dann die Entscheidung. Klaus zeigte sich aktiv und hochfrequent und öffnete schnell ein Loch von ca. 5s, das er bis ins Ziel noch auf fast 100m ausbaute. Seine letzte Runde war damit auch die schnellste des gesamten Rennens und seine Endzeit um 30s schneller als im Jahr davor! Nach einem gewissen Helmut Schmuck ist er nun der erst 2. Athlet in der Geschichte des Waidhofner Stadtlaufs, der einen richtigen Hattrick (Sieg 2014/2015/2016) erlaufen konnte.
Und während Klaus beim Siegerinterview ein "Déjà-parlé" erlebte, traf der LCA-Umdasch Vereinsbus im Stadion ein und wurde dort von einer vollen Tribüne empfangen. Es war American-Football-Time und so war die Frau an der Kassa doch ein wenig perplex, als statt Zusehern gleich ein ganzer Bus Einlass begehrte. Als dies, auch ganz ohne Eintrittsgeld, erledigt war, der Bus geparkt war, packten die Athletinnen und Michael ihre Sachen aus, was die Kassafrau mit einem "Seids ihr Fischer?" quittierte und die Athletinnen mit ihren Speeren und Taschen in der Hand doch etwas verdutzt dreinblicken ließ. Freundlich erklärten diese, sie kämen gerade von einem Leichtathletik-Wettkampf retour. Damit schien für die Dame dann so gut wie alles klar gewesen zu sein. So zeigte sie auf die Speere und meinte: "Aha, und damit springt man dann Stabhoch!"
Danke auf diesem Weg für diese Idee. Wir werden das gerne einmal ausprobieren, denn die Leichtathletik braucht ohnehin innovative Neuerungen! Doch bei jemandem, der sich für einen Sport interessiert, der sich Football nennt, der Ball dabei aber vorwiegend mit der Hand gespielt wird, ist diese Idee vielleicht sogar irgendwie nachvollziehbar. Ups, schon wieder passiert! "Nüchtern bleiben, unaufhörlich Berichte schreiben!" Egal, ich hör jetzt trotzdem auf!

Ergebnisse:
Stadtlauf Waidhofen/Ybbs
http://results.pentek-timing.at/results/show_results.php?veranstnr=12905

Meeting Schwechat:
http://www.oelv.at/UserFiles//Wettkampf/2016/ergebnisse/schwechat_230416.pdf

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